Die perfekte Mischung aus Spiritualität und Partyfinger

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Vor dem Pfarreizentrum wartete am Montagabend der Bus mit den beiden Chauffeuren Christian und Carlos, die in einer Nachtfahrt, die ca. 10 Stunden dauerte, sicher nach Rom fuhren. An Schlaf war kaum zu denken, denn ein grosser Tag stand bevor. Nach einer kurzen Erfrischung im Hotel, erwartete uns bereits der erste Höhepunkt: Die Vereidigung der neuen Schweizer Gardisten. Eindrücklich und mit Schweizer Präzision! Viel Schweizer Prominenz aus Kirche und Politik weilten diesem eindrücklichen Zeremoniell bei. Gastkanton war dieses Jahr der Kanton Schwyz. Im Anschluss konnten wir uns mit den Bischöfen, Kardinälen und sogar mit dem Privatsekretär von Papst Franziskus, Kurienerzbischof Georg Gänswein, treffen und herzlich unterhalten. Sogar für ein Foto stand er bereit. Es waren spannende Begegnungen, welche wir natürlich mit dem Fotoapparat festgehalten haben. Am Abend konnten wir im Petersdom mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Heilige Messe besuchen, die speziell mit den neuen Gardisten zelebriert wurde. Unser Pfarrer Susak hatte die Ehre, dabei zu konzelebrieren. Müde und glücklich liessen wir den Abend mit einem guten Essen im Hotel ausklingen. Bereits am zweiten Tag stand die Papstaudienz auf dem Programm. Ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis! Der ganze Petersplatz war mit gläubigen Pilgern aus aller Welt gefüllt, und unsere Gruppe konnte diese Feier in den vordersten Reihen sitzend miterleben. Mit einfachen und herzlichen Worten bewegte Papst Franziskus Jung und Alt. Für uns alle ein sehr emotionaler und ergreifender Moment, besonders, als die Pfarrei Davos namentlich erwähnt wurde. Nach der Audienz fuhr Papst Franziskus mit seinem Papamobil nur wenige Meter an uns vorbei und wir konnten ihm zujubeln und -winken. Im Anschluss daran besuchten wir zu Fuss viele bekannte Sehenswürdigkeiten in Rom, wie die Engelsburg, die Piazza Navona, die Kirche Sant’Ignazio di Loyola in Campo Marzio, das Pantheon, den Trevi-Brunnen und die Spanische Treppe. Viele neue Eindrücke prasselten an diesem Tag auf uns ein und wir konnten erstmals erleben, was für eine lebendige, schöne, geschichtsträchtige Stadt Rom ist.

Am dritten Tag unserer Reise feierten wir frühmorgens um 7 Uhrim Petersdom gemeinsam die Heilige Messe. Bei der Zuteilung des Altares hatten wir grosses Glück, denn wir konnten direkt am Grab des Heiligen Petrus die Hl. Messe feiern. Anschliessend besuchten wir das Grab des Apostels Paulus, in der Kirche St. Paul vor den Mauern. Diese Kirche faszinierte die ganze Pilgergruppe, gerade auch wegen der beeindruckenden Mosaiken, die alle Päpste der Kirche, beginnend mit Petrus bis zu Franziskus zeigen. Im gemeinsamen und persönlichen Gebet wurden alle innerlich berührt. Nach dieser tiefen spirituellen Erfahrung stand etwas Entspannung auf dem Programm: Mit dem Bus fuhren wir Richtung Ladispoli ans Meer. Auf dieser Fahrt wurde der Partyfinger geboren, der uns fortan auf der gesamten Reise begleiten sollte. Beim Baden und „Chillen“ wuchs die Pilgergruppe weiter zusammen, so dass beim gemeinsamen Abendessen in Cerveteri beste Stimmung herrschte und die zwei Mädchen, die an diesem Tag ihren 16. Geburtstag feierten, einen tollen Abend beschert bekamen.

Am nächsten Morgen stand ein sportliches Programm an: wir erklommen die Kuppel des Petersdomes. Alle Anstrengung wurde mit einem fantastischen Blick über den Vatikan und über Rom belohnt. Anschliessend ging es mit der Metro in Richtung antikes Rom, wo wir zuerst die Scala Sancta, die Heilige Treppe besuchten. Diese 30 Stufen sind jene Stufen, die Jesus der Überlieferung nach zuletzt zu seinem Hinrichtungsort emporstieg. Kniend erklommen wir diese Treppe und beteten bei jeder Treppenstufe ein Gebet, formulierten ein Anliegen oder einen Dank. Viele konnten ihre Emotionen kaum zurückhalten. Tief berührt und glücklich besichtigten wir anschliessend die Laterankirche, wo auch viele die Möglichkeit zur persönlichen Beichte wahrnahmen. Weiter ging es Richtung Coloseum und weiteren Sehenswürdigkeiten wie dem Forum Romanum. Abends haben wir in Trastevere das Nachtessen eingenommen und anschliessend konnten wir in den historischen Gassen flanieren und Souvenirs einkaufen und Rom auf ganz andere Art erleben.

Am vorletzten Tag in Rom begaben wir uns abermals auf eine Reise in die Vergangenheit, diesmal ganz an die Anfänge des Christentums in Rom. Beim Besuch der Katakomben Domitilla, wo wir gemeinsam Eucharistie feiern konnten, bekamen wir zu spüren, wie fest die ersten Christen im Glauben standen, trotz aller Gefahren, die das mit sich brachte. Pater Manfred hat uns bei einer beeindruckenden Führung durch die 17 km verzweigten unterirdischen Gänge und Grabkammern geführt, und es wunderbar verstanden, die Vergangenheit lebendig werden zu lassen.

Im Anschluss ging es weiter nach Castel Gandolfo, der Sommerresidenz des Papstes und der Schweizer Gardisten. Dort besuchten wir das Städtchen, genossen den italienischen Flair und konnten im Anschluss im nahe gelegenen Lago Albano baden gehen. In Ariccia haben wir dann bei einem gemeinsamen Nachtessen die Romreise feierlich ausklingen lassen.

Am letzten Tag in Rom feierten wir nochmals gemeinsam eine Heilige Messe, diesmal in der Kapelle der Jesuitenkongregation. Anschliessend hatten wir das Privileg, diverse Orte zu Besuchen, wo nicht viele Pilger hinkommen können. Besonders beeindruckend dabei war die Dachterrasse des Jesuitensitzes mitten in Rom mit einem einzigartigen Blick auf den Petersdom und über die Stadt.

Zusammen gingen wir dann wieder zurück auf den Petersplatz, wo der Papst um 12 Uhr das sogenannte Angelusgebet sprach. Dabei grüsste er auf seine volksnahe Art ganz besonders alle Mütter, da an diesem Tag der Muttertag war. Gestärkt durch den päpstlichen Segen schwärmten wir nochmals in die Stadt aus. Am Nachmittag hiess es dann endgültig Abschied nehmen von Rom. Vor dem Obelisken auf dem Petersplatz haben wir unsere Reise gemeinsam mit Gebet und Gesang abgeschlossen.

Auf der Heimreise statteten wir der Toskana einen Besuch ab und nochmals konnten wir das Baden im Meer geniessen. Beim gemeinsamen Nachtessen haben alle nochmals auf die gelungene Reise zurückgeblickt. Gesund, zufrieden und etwas übermüdet sind wir nach einer unvergesslichen und einmaligen Firmreise wieder in Davos angekommen, wo wir bereits von einigen Eltern der Firmlinge empfangen wurden.

Gestärkt im Glauben, durch viele gute Gedanken, die grandiose Stimmung und viele tiefgehenden Gespräche ist es gelungen, dass unsere Firmlinge eine lebendige Bindung zur Kirche aufgebaut haben. Wir alle hatten eine intensive und wunderschöne Woche, in der Freudentränen geflossen sind, in der gebeichtet wurde, in der sich neue Freundschaften gebildet haben und in der vor allem die Freude am katholischen Glauben nicht zu kurz kam. Es war einfach grandios.

 

Patricia Paganini

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