Ein visionäres Projekt für die Marienkirche

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Unsere Kath. Kirchgemeinde und Pfarrei Davos hat die letzten Jahre mit dem Kirchgemeindevorstand, unserem engagierten Präsidenten Dino Brazerol und Pfarrer Kurt Susak, in zahlreiche nachhaltige Projekte investiert. Während in anderen Teilen der Schweiz wegen fehlenden Gottesdienstbesuchern und mangelndem Interesse der Kirchenmitglieder bereits Kirchengebäude verkauft und umgewidmet werden, setzen wir, als Davoser Katholiken, auf die Zukunft. Unbestritten ist das lebendige Pfarreileben, das vielfältige Engagement der Pfarreigruppierungen in soziale, gemeinschaftsfördernde und kirchliche Projekte. Dies alles gipfelt in einer für die heutige Zeit bemerkenswerten Teilnahme von Alt und Jung bei Gottesdiensten und kirchlichen Anlässen. Neben einem gedeihlichen inneren Aufbau einer profilierten Pfarreigemeinschaft in die Zukunft, kann und darf dabei die Infrastruktur einer geschichtlich gewachsenen Kirchgemeinde nicht ausser Acht gelassen werden. Kirche ist nämlich immer auch Trägerin von Kultur und Geschichte eines Landes und einer Region. Das Bündner Land ohne die historischen Kirchen, Kapellen und Wegkreuze, ohne die eigenen Traditionen und Bräuche wäre unvorstellbar arm und leer. In Zeiten von Globalisierung konzentriert sich der Mensch gerne wieder auf das Regionale und die damit verbundenen Wurzeln.

Kirchenweg und Haupteingang
Nachdem die letzten Jahre die Marienkirche, die Herz-Jesu-Kirche und die Tschuggenkapelle grundlegend saniert und energetisch, sowie historisch restauriert wurden, die Erweiterung der Hauptorgel der Marienkirche abgeschlossen, und mit dem Pfarreizentrum eine nachhaltige und zukunftsfähige Infrastruktur geschaffen wurde, steht nun das Projekt «Neugestaltung Zugang Marienkirche» mit allen damit verbundenen Herausforderungen auf der Traktandenliste. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Davos und der kantonalen Denkmalpflege wurde demzufolge kürzlich ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Die Mitglieder der Jury des Wettbewerbes waren: Thomas Ingold, kantonale Denkmalpflege GR, Marcel Liesch, Bauberater Gemeinde Davos, Cornelia Deragisch, Gemeinde Davos, Dekan Pfr. Kurt B. Susak und Dino Brazerol, Kirchgemeindepräsident. Aus den drei sehr unterschiedlich durchdachten Projekten, die der Jury anonym zur Auswahl standen, wurde das Projekt des Davoser Architekten Georg Krähenbühl, mit dem Namen „aequalis“, ausgewählt.

Visionär und Akzentreich
Georg Krähenbühl ist in Davos geboren und aufgewachsen. Die Kindergartenzeit verbrachte er im Kindergarten «Quisisana», danach besuchte er die Volksschule und das Sportgymnasium. Er hatte immer schon Interesse an Kunst und Kultur. Aus dieser Begeisterung heraus entschied er sich zum Architekturstudium an der ETH Zürich. Erfahrungen sammelte er in Los Angeles und bei hervorragenden Architekten in Zürich und vor allem in Basel im Architekturbüro Miller & Maranta. Zum Projekt «aequalis» kam Krähenbühl durch eine sensible Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes und seiner Umgebung, sowie der Baugeschichte und Historie der Marienkirche. Den Beruf als Architekt bezeichnet Georg Krähenbühl als eine verantwortungsvolle Aufgabe. Mit dem Bauen wird die Umwelt der Mitmenschen aktiv mitgestaltet. Ziel müsse sein, diese Umwelt zu verbessern. Diese Haltung vertritt er auch beim vorliegenden Projekt. Seine Idee war es, dass der neue überdachte Zugang ein integrierter Teil der bestehenden Kirche sein müsse. Deswegen soll der Eingangsbereich als Neubau die Architektursprache des historischen Bestands der Marienkirche und deren Dachkonstruktion übernehmen und weiterentwickeln. Dadurch geschieht eine Aufwertung und Bereinigung der Gesamtsituation von Altlasten aus den 70er Jahren. Durch die Vergrösserung und Würdigung des Eingangsbereichs und die ansprechende Holzarchitektur (Bezug zur Kirchen- u. Dachdecke), soll eine einladende Atmosphäre gleich einer «Umarmung» des Kirchenbesuchers entstehen. Dabei geht Krähenbühl von drei Ebenen aus: Die oberste als Ebene der göttlichen Dimension, als sakral verbindende Ebene in die Kirche als Versammlungsort des Gottesvolkes hinein. Die mittlere Ebene als erweiterter Treffpunkt, der Ebene profaner und gesellschaftlicher Begegnung als christliche Weiterführung der Thematik des Lebens. Als neuer Durchgangsbereich die Ebene der Weggemeinschaft als Kreuzungspunkt der Berührung des vorübergehenden Menschen mit der Kirche. Integriert am Übergang von Ebene zwei zu eins ist eine ansprechende Mariengrotte, welche die historische Thematik der Marienkirche aufnimmt. Um das gebaute Davos weiterzuentwickeln und auch wieder ästhetisch aufzuwerten, ist es wichtig, dass die jeweiligen Bauherrschaften zusammen mit dem Architekten Verantwortung übernehmen und mit gutem Beispiel vorangehen. Das Projekt «Neugestaltung Zugang Marienkirche», das dem Kirchenbürger an der Kirchgemeindeversammlung im Oktober präsentiert wird, will dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.

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