Davos feiert Ostermontag
Als gegen 10 Uhr alle Davoser Kirchenglocken ertönten, verbreitete sich die Nachricht vom Tod von Papst Franziskus schnell.
von Pfarrer Kurt Benedikt Susak
Es ist sinnvoll, sich über die Firmung wieder einmal Gedanken zu machen.
Firmung kommt vom lateinischen „Firmare“ und steht für „bekräftigen, stärken“. Das Sakrament der Firmung soll Christen auf ihrem Glaubensweg bestärken und mit der Kraft des Heiligen Geistes salben. Es ist ein bestätigendes, freiwilliges „Ja“ zur Taufe und zur lebendigen Gemeinschaft der Kirche Jesu Christi. Mehr noch: Im Zusammenhang mit der Firmung steht die Dritte Göttliche Person: Der Heilige Geist.
Die Firmung - ein Sakrament
In der Bibel heisst es: „Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen zu reden, wie der Geist es ihnen eingab.“ Das Wort Geist wird heute ganz unterschiedlich und vielfältig verwendet, etwa in Begeisterung, Geisterbahn, Geistheiler. Solche Worte können seltsame Phantasien wecken und führen oft von den Fragen des Glaubens weg. „Geist erfahren“ meint nach der Bibel Gott begegnen und sich von ihm ansprechen lassen; zu merken, dass seine Kraft in unserem Leben am Wirken ist und auch in uns und durch uns wirken kann. Den Geist Gottes erfahren heisst, zu spüren, dass gerade bei allem Schlechten und Negativen in der Welt es viel Hilfsbereitschaft, Solidarität, verantwortlichen Umgang mit der Schöpfung und Einsatz für eine christlichere Welt gibt und braucht.
Die Firmfeier
Das Sakrament der Firmung wird immer innerhalb einer Eucharistiefeier gespendet. Firmspender ist der Diözesanbischof oder andere beauftragte Firmspender. Im Firmgottesdienst legt der Bischof den Firmlingen die Hand auf und salbt ihre Stirn mit Chrisam (Heiligem Öl). Die Handauflegung ist seit frühchristlicher Zeit das biblische Zeichen der Geistverleihung. Die Salbung mit Chrisam als Zeichen des neuen Bundes mit Christus verleiht Anteil an der Würde des Priestertums Jesu Christi. Der Apostel Paulus bezeichnet den Heiligen Geist als “Siegel“ des Christen: „Durch ihn habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; durch ihn habt ihr das Siegel des verheissenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr den Glauben annahmt“ (Eph 1,13). Dieses Siegel tragen gefirmte Christen (Christus=Gesalbter) unauslöschlich, wenn sie es in der Firmung einmal empfangen haben.
Biblisch-theologische Hintergründe
Waren in der Frühzeit des Christentums Taufe und Firmung in einem einheitlichen Ritus miteinander verbunden – wie auch heute noch in der orthodoxen Ostkirche – wurde aus dem Teilsakrament nach und nach ein Vollsakrament "Firmung".
Die historische Wurzel für die Trennung von Firmung und Taufe liegt u. a. daran, dass es in der Urkirche hauptsächlich Erwachsenentaufen gab. Mit der Taufe von Kindern jedoch, die keinen freien Willen bezeugen können, ist mit der Firmung die freie Willensbezeugung des Getauften ermöglicht. Nach Taufe (Sakrament des Vaters), Kommunion (Sakrament des Sohnes) findet in der Firmung (Sakrament des Hl. Geistes) die volle Initiation (Eingliederung) in den mystischen Leib der Kirche ihre Vollendung. Die Handauflegung mit der Herabrufung der Gaben des Heiligen Geistes war von urchristlicher Zeit an an Amt des Bischofs (Episcopos) gebunden: „Denn der Geist war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur auf den Namen Jesu, des Herrn, getauft. Dann legten sie ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist.“ (Apg 8,16-17).
Zum Wesen und Wirkung der Firmung
Durch das Sakrament der Firmung werden die Getauften vollkommen der Kirche verbunden und mit der besonderen Kraft des Heiligen Geistes ausgestattet. So sind sie in besonderer Weise befähigt, den Glauben als wahre Zeugen Christi in Wort und Tat zugleich zu verbreiten und zu bezeugen. (2. Vat. Konzil: „Lumen Gentium“).
Eine Firm-Theologie und -Pastoral lässt sich heute vom folgenden Ansatz leiten: Firmung ist die Vollendung der Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft durch das freie, selbstverantwortliche und öffentliche Glaubensbekenntnis der Getauften selbst. In der Vorbereitung und Feier dieses Sakraments soll sich die heilsame Begegnung mit dem Geheimnis Gottes ereignen. Dabei kommt es darauf an, jungen Menschen einen zeitgemässen Zugang zum Geheimnis des Glaubens zu eröffnen. Die Vorbereitung auf die Firmung gleicht einer Vertiefung des Glaubens. Somit werden Lebenswege als Glaubenswege begleitet und können im Kontakt mit der Kirche vor Ort reifen.
BILDLEGENDE:
Am Sonntag um 10.00 Uhr spendet Bischof Peter Bürcher (Chur) in der Marienkirche das Sakrament der Firmung. Auf dem Bild: Firmlinge des letzten Jahres.
Als gegen 10 Uhr alle Davoser Kirchenglocken ertönten, verbreitete sich die Nachricht vom Tod von Papst Franziskus schnell.
Volle Herzen und volle Kirchen! Ostern, das Hochfest der Auferstehung Jesu Christi, wurde wiederum mit festlichen Hochämtern in unseren Kirchen gefeiert.
Keine andere Liturgie, wie die der Feier der Hl. Osternacht, strahlt so viel an Theologie, Geschichtlichkeit, Schönheit, Ritualen und Festlichkeit aus!