Gebet für Papst Franziskus
Im Folgenden ist eine Sammlung von Gebeten, Fürbitten und Zitaten von und für Papst Franziskus zusammengestellt.
von Pfarrer Kurt Benedikt Susak
So etwas haben wir wohl alle noch nicht erlebt. Corona ist nicht nur eine Welle. Der Virus ist wie eine Walze, die uns gerade überrollt. Wir begreifen plötzlich, dass der Mensch nicht alles in der Hand hat. Wir verstehen, dass es eine transzendente Wirklichkeit gibt, die grösser ist als unser menschliches Vermögen. Wir verstehen, dass wir von einer Dimension umgeben und abhängig sind, die ausserhalb unserer Rationalität liegt. Die Bibel nennt diese Wirklichkeit und transzendente Dimension GOTT! Er ist das SEIN! Er ist der ICH BIN DA! Er ist das SEIN im SEIN!
Die gegenwärtige Zäsur zeigt uns, dass es nicht immer so weitergehen kann wie bis anhin gewohnt. Dies gilt für die Globalisierung, das Wirtschaftssystem, die Bewahrung der Schöpfung, den Verbrauch der Ressourcen, das gesellschaftliche Wertsystem und für die Frage nach dem Fortbestand einer christlichen Kultur.
Plötzlich ist von Politikern zu hören, dass wir bezüglich unseres Lebensstiles umdenken müssten, dass Verzicht und Opfer gefordert seien und dass Gott unsere Heimat schützen möge! Worte, die aufhorchen und erstaunen lassen. Die Fastenzeit, als Zeit der Umkehr, des Verzichts und der Erneuerung, bekommt plötzlich eine ganz neue Bedeutung.
Dennoch ist es mittlerweile unwirkliche Realität: Der Höhepunkt im Kirchenjahr, die Feier der Heiligen Woche mit Ostern, dem Hochfest der Auferstehung des Herrn, muss dieses Jahr ganz anders gefeiert werden als sonst. Keine Hochämter, Orchestermessen und Festgottesdienste. Der Osterjubel fällt dieses Jahr stiller aus. Aber es wird trotzdem Ostern! Gott sei Dank – hat uns der Kanton mit einer Sonderbewilligung die Möglichkeit eines Live-Streams ermöglicht, sodass wir wenigstens so als Kirche vor Ort über die österlichen Liturgien miteinander verbunden bleiben können. Dass mittlerweile etwa 2000 Personen den Live-Stream der Kath. Pfarrei angeklickt haben, hätten wir niemals gedacht.
Doch ist das alles, was wir als Kirche zur Corona-Pandemie sagen können? Es ist mir ein Herzensanliegen, mich jetzt in dieser für uns alle herausfordernden Zeit mit einem Wort der Ermutigung an Sie zu wenden. In dieser Krise, in der die Verunsicherung auch viele Ängste zu Tage bringt, haben wir als Kirche ein Angebot, das wir uns nicht selbst gegeben haben und das uns keiner nehmen kann. Im Gegenteil: Die Kirche hat von Jesus Christus selbst Heilsmittel in die Wiege gelegt bekommen, die sie auch weiterhin anbieten wird – wenn auch in anderer Form. Gerade jetzt in der Vorbereitungszeit auf Ostern dürfen wir die Schatztruhe des Heils ganz bewusst öffnen.
Da ist das Wort Gottes, das uns Christen aller Konfessionen verbindet. Lesen und meditieren wir in diesen Wochen wieder mehr in der Heiligen Schrift, der Bibel. Lassen wir uns inspirieren vom „Wort des Lebens“, das uns geschenkt ist.
Dann ist da die Praxis der geistlichen Kommunion. Sie ist der Empfang des Leibes Christi durch den Glauben, die Sehnsucht, den Willen und vor allem in dem Verlangen, den Leib des Herrn zunächst geistig und bei nächster Gelegenheit auch sakramental zu empfangen.
In Zeiten von Corona bekommen auch der Fernsehgottesdienst und diverse religiöse Angebote via Radio, Internet und Live-Stream, eine neue Bedeutung. Wir sind da!. Die jeweiligen Messtexte und Lesungen können z. B. über www.davoskath.ch/tagesimpuls abgerufen werden.
Und schliesslich ist da die Schatztruhe unzähliger Gebetsformen bis zum freien persönlichen Gebet. Beten wir wieder! Ob Meditation, Rosenkranz, Psalmen, Litaneien, das Herzensgebet, den Barmherzigkeitsrosenkranz, das Glaubensbekenntnis, das Familiengebet, das Gebet vor dem Essen… Beten ist Nahrung für die Seele! Und im Gebet sind wir geistlich tiefer miteinander verbunden als wir dies erahnen.
In diesem Zusammenhang hat mich das gemeinsame Rosenkranzgebet am letzten Donnerstagabend, zu dem Papst Franziskus im Fernsehen Live zugeschaltet war, besonders beeindruckt. Über 150 Millionen (!) Gläubige haben zusammen weltweit vernetzt mitgebetet. Ein starkes Zeichen der Verbundenheit.
Ein ebensolches Zeichen der Solidarität zeigt sich in diesen Tagen auch bei uns in Davos. Ungezählte Menschen engagieren sich, wollen helfen und der Nächstenliebe ein Gesicht geben. Dankeschön für dieses gemeinsame Hoffnungszeichen! In Zeiten von Whats App, Instagram und Twitter sind wir zudem eingeladen, vermehrt wieder das Telefon für gute Gespräche zu nützen. Auch wir sind telefonisch in regem seelsorglichem Kontakt mit Vielen.
Ja, das ist in diesem Jahr eine echte Fastenzeit: österliche Busszeit im Ernstfall! Wir werden die Corona-Krise meistern – und sie im Rückspiegel vielleicht als Chance sehen, wieder mehr zum Wesentlichen unseres Lebens und Glaubens vorzudringen und als Christen mehr zusammenzurücken.
Beten wir mit den Bischöfen Europas: „Befreie uns von Krankheit und Angst, heile unsere Kranken, tröste ihre Familien, gib den Verantwortlichen in den Regierungen Weisheit, den Ärzten, Krankenschwestern und Freiwilligen Energie und Kraft, den Verstorbenen das Ewige Leben.“
So wünsche ich Ihnen, unseren Familien, Freunden und Gästen gute Gesundheit und eine ganz bewusste Vorbereitungszeit auf Ostern, dem Hoffnungszeichen des Lebens in Jesus Christus. Dazu segne uns der allmächtige und treue Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Ihr Dekan Pfr. Kurt B. Susak
Im Folgenden ist eine Sammlung von Gebeten, Fürbitten und Zitaten von und für Papst Franziskus zusammengestellt.
Zur traditionellen Davoser Fasnacht füllte sich das Pfarreizentrum wiederum bis auf die letzten Stehplätze.