Kirchgemeinde setzt auf Zukunft

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Die ordentliche Kirchgemeindeversammlung vom Montag 26. Oktober 2020, fand dieses Jahr unter besonderen Schutzbedingungen statt. So musste am Beginn auf die Hl. Messe und das gemeinsame Abendessen verzichtet werden. Trotz Maskenpflicht, Einzelsitzplatz und Schneegestöber, liessen es sich die Stimmberechtigten - darunter erfreulicher Weise auch Jugendliche - nicht nehmen, den Weg ins Kath. Pfarreizentrum aufzusuchen. Standen doch einige zukunftsweisende Entscheidungen auf der Traktandenliste.

Zügig und in guter Stimmung ging die Kirchgemeindeversammlung von statten. Das Protokoll, die Jahresberichte, die Jahresrechnung sowie die Revisorenberichte und das Budget 2021 wurden jeweils einstimmig bestätigt. Mit Applaus wurde die beachtliche Arbeit des Kirchgemeindevorstandes verdankt. Es ist spürbar, in welch guter Harmonie und Zusammensetzung dieses Gremium zum Wohl der katholischen Kirchgemeinde Davos zusammenarbeitet. Nicht von ungefähr wurden alle Vorstandsmitglieder für weitere drei Jahre wiedergewählt. Kirchgemeindepräsident mit dem Ressort Finanzen bleibt Dino Brazerol. Dessen enormes Engagement wurde durch Pfarreiratspräsident Simone Bonvissuto im Namen der Versammlung gesondert gewürdigt. Vizepräsidentin mit dem Ressort Personal bleibt Beate Rückert, das Resort Liegenschaften bleibt Livio Minelli anvertraut, Aktuarin ist weiterhin Patricia Paganini. Mit Andrea Steiner und Astrid Schneider ist der Kirchgemeindevorstand wie bis anhin vollständig besetzt. Dekan Pfr. Kurt Susak gehört dem Gremium von Amtes wegen an und ist zuständig für den Bereich Pastoral und Religionsunterricht.

Glockengeläute Marienkirche

Seit geraumer Zeit ist bekannt, dass der Glockenstuhlboden der Marienkirche dringend saniert werden muss, damit die Traglast des bestehenden tonnenschweren Glockengeläutes aus dem Jahr 1930 erhalten bleibt. Hierzu haben Abklärungen mit Bauingenieuren, Architekten und dem kantonalen Denkmalamt stattgefunden. Im Zuge dessen kam die Frage auf, das Glockengeläute der Marienkirche durch zwei weitere Glocken zu vervollständigen und zu einem «Salve – Regina – Motiv» zu erweitern. Zur Freude der Kirchgemeinde konnte Pfarrer Susak für die neuen Glocken Spender finden, so dass hierfür keine weiteren Kosten für die Kirchgemeinde entstehen. Den grosszügigen Spendern entbot die Versammlung ein herzliches Dankeschön. Mit dem positiven Entscheid der Versammlung kann die Sanierung des bestehenden Glockenstuhlbodens und die Erweiterung des Gesamtgeläutes nun in einem Schritt vollzogen werden. Besser können Synergien nicht genützt werden. Durch die neuen Glocken werden keine zusätzlichen Lärmemissionen entstehen, da die Marienkirche keinen viertelstündlichen Stundenschlag durch die Glocken hat, wie dies mancherorts beanstandet wird. Das Glockengeläute wird tagsüber zu den Gottesdiensten – vor allem an Sonn- u. Festtagen – zu hören sein, und dann als siebenstimmiges Geläute einen unnachahmlichen und festlichen Gesamtklang aufweisen, der auch kommende Generationen von der Geburt bis zum Tod durch das Leben begleiten wird.

Vorplatz Marienkirche

Seit Jahren wird auch die Frage nach dem Treppenzugang und dem Vorplatz der exponiert gelegenen Marienkirche behandelt. Obwohl die Kirchgemeinde zunächst eine gute und kostengünstige Lösung erarbeitet hatte, wurde dieser durch die Baubehörde der Gemeinde zunächst keine Baubewilligung erteilt. Auf Wunsch der Gemeinde musste die Kirchgemeinde einen Architektenwettbewerb ausschreiben und aus mehreren anonym eingegangenen Vorschlägen entscheiden. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem kantonalen Denkmalamt, wurde schliesslich der Entwurf des Davoser Architekten Georg Krähenbühl einstimmig ausgewählt. Dieser weiterentwickelte Gesamtentwurf wurde der Kirchgemeindeversammlung durch Georg Krähenbühl persönlich vorgestellt. Dabei wird nun ein grosszügiger überdachter Vorplatz mit Treppenaufgang, eine integrierte Mariengrotte mit Kerzenschmelze zum besinnlichen Verweilen, und eine neue behindertengerechte Toilettenanlage entstehen. Dass hierfür die aus den Siebzigerjahren an das historische Gebäude der Marienkirche angebaute Passerelle und der Treffpunkt weichen müssen, wurde vor allem durch das kantonale Denkmalamt gutgeheissen, sowie auch von der Versammlung angenommen.

Mit diesen Sanierungs- u. Neubauprojekten erhält die Kirchgemeinde nicht nur die historische Bausubstanz, sondern sie entwickelt diese für kommende Generationen weiter. Behindertengerechte Zugänge und Toilettenanlagen sind nach heutigem Partizipationsverständnis Standard, jedoch immer auch mit hohen Kosten verbunden. Somit kann die katholische Kirche nachhaltig in die Zukunft investieren und ein herausragendes Kulturgut für Davos erhalten werden.

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