Lichtmess, Blasius und Agatha

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Dreifache Segenstage stehen an den ersten Februartagen an: Am Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess - 2. Februar) werden Kerzen gesegnet, der Blasiussegen gegen Halskrankheiten und um Gesundheit für das neue Jahr folgt am Tag darauf (3. Februar) und am 5. Februar segnet die Kirche das Agathabrot in Erinnerung an die sizilianische Heilige. Alle drei Segenstage und das damit verbundene Brauchtum erfreuen sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Denn auch der digitalisierte Mensch weiss: An Gottes Segen ist alles gelegen!

Am 2. Februar feiert die katholische Kirche das Fest «Darstellung des Herrn» oder im Volksmund «Mariä Lichtmess». Ab dieser Zeit merkt man, dass die Tage wieder deutlich länger werden. Vor noch nicht allzu langer Zeit (bis zum 2. Vatikanischen Konzil) wurden erst an diesem Tag in katholischen Kirchen und Privathäusern die Krippen und die Weihnachtsbäume abgebaut: Am 2. Februar, 40 Tage nach Weihnachten, endete endgültig die Weihnachtszeit. Heute endet die weihnachtliche Festzeit mit dem Fest der Taufe des Herrn am Sonntag nach dem Dreikönigstag.

Aus dem Alltag ist das Fest zwar fast verschwunden. Dabei ist «Lichtmess» eines der ältesten Feste der katholischen Kirche: Seit Anfang des 5. Jahrhunderts wurde es in Jerusalem am 40. Tag nach der Geburt Jesu gefeiert. Seit dem 11. Jahrhundert kam die Liturgie der Kerzensegnung und der Lichterprozessionen auf. Bis heute werden an Lichtmess die für das anstehende Jahr benötigten liturgischen Kerzen der Kirchen und privaten Kerzen für die Familien geweiht. «Darstellung des Herrn» «Mariä Lichtmess» hiess bis 1969 in der katholischen Kirche auch «Mariä Reinigung». Diese Bezeichnung knüpft an den Bericht des Lukas-Evangeliums an, nach dem Maria 40 Tage nach der Geburt Jesu ein Reinigungsopfer darbrachte, wie es das jüdische Gesetz vorschrieb. Beim Evangelisten Lukas ist nachzulesen, dass sich Joseph und Maria in den Tempel begaben, um Jesus, der als Erstgeborener Gott gehörte, auszulösen. Von daher kommt auch der andere Name des Festes, der sich seit 1969 im katholischen Feiertagskalender findet: «Darstellung des Herrn». Aus dem Marienfest ist ein Christusfest geworden.

Bischof Blasius Nur einen Tag später, am 3. Februar, ist der Gedenktag des Heiligen Blasius. Dieser war im 3. Jahrhundert, zur Zeit der Christenverfolgung, Bischof im heutigen Armenien. Der Legende nach lebte Blasius als zurückgezogener Eremit in asketischer Armut in einer Höhle, wo er von wilden Tieren bewacht wurde. Sein heiligmässiger Lebensstil führte nach und nach immer mehr Menschen, zu ihm. Kranke und belastete Menschen die er segnete, wurden auf wunderbare Weise gesund und geheilt. Als Bischof mit grosser Ausstrahlung und Wirkkraft wurde er aufgrund von Verleumdung und Neid ins Gefängnis geworfen. Hier soll er einen Jungen geheilt haben, der einen Fischgrat verschluckt hatte und zu ersticken drohte. Eine arme Frau erhielt durch Blasius’ Gebet ihr vom Wolf geraubtes Schwein zurück. Sie brachte ihm daraufhin zum Dank eine Kerze ins Gefängnis, die Blasius segnete. Die Motive «Heilung und Segen», «Kerze und Halsleiden» verbanden sich später zum bis heute im deutschen Sprachgebiet populären Blasiussegen. Hierbei werden zwei geweihte Kerzen zum Andreaskreuz gekreuzt vor den Gläubigen gehalten. Das Segenswort lautet: «Durch die Fürsprache des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius befreie und bewahre dich der Herr vor allen Halsleiden und jeder anderen Krankheit und schenke dir seinen reichen Segen».

Zum 5. Februar kennen katholische Gegenden den Brauch des Agathabrotes. Dieser geht auf das Fest der heiligen Agatha von Catania (Sizilien) zurück. Die Legende nach soll Agatha eine wohlhabende, adlige Jungfrau von grosser Schönheit gewesen sein. Sie soll die Brautwerbung des Statthalters Quintianus zurückgewiesen haben, weil sie Christin war. Der Statthalter liess sie daraufhin verhaften und in ein Bordell bringen. Später liess er sie foltern, indem ihr die Brüste abgeschnitten wurden. Nach weiteren Folterungen mit spitzen Scherben und glühenden Kohlen starb Agatha im Gefängnis. Am ersten Jahrestag ihres Todes wurde Catania von einem Lavastrom des Ätna verschont, weil dieser - je nach Überlieferung - durch die Marmorplatte auf ihrem Grab und durch ihren Seidenschleier- auf wunderbare Weise aufgehalten wurde. Auf die grausame Geschichte ihrer Folterung geht der Brauch des Agathabrotes zurück, der vor allem in deutschsprachigen Ländern gepflegt wird: Brot wird gesegnet und anschliessend gegessen oder im Haus aufbewahrt. Es soll vor Fieber und Krankheiten schützen und gegen Heimweh helfen, das ja oft auch wie Feuer brennen soll. In der Schweiz ist die Heilige Agatha mit dem Hl. Florian ausserdem die Schutzpatronin der Feuerwehren.

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